Aktuell sind wir 54 und 53 Jahre alt und zu allem Schandtaten bereit. Zum Campen kamen wir wie die Jungfrau zum Kind, indem wir uns einfach mal ein Wohnmobil gemietet haben. Damals war Tim, unser Sohn noch mit uns unterwegs und wir verbrachten unseren Urlaub vordergründig im Robinsonclub. Was liegt also näher als das Campen, LOL. Unsere Reise führte uns in die Camargue. So ein Zufall, mit diesem immer wieder gerne angefahrenen Reiseziel fangen auch hier die Einträge an. Es kam wie es kommen musste, wir stritten uns bereits am ersten und am zweiten Reisetag.....Gelandet sind wir auf dem wunderschönen CP Le Boucanet in der Nähe von Le Grau du Roi, mit Stellplatz direkt am Strand. Dieser hat leider ein Hundeverbot, weswegen wir ihn aktuell nicht mehr anfahren können. Doch schnell holte uns der Camper Alltag ein. Einkaufen, kochen, abwaschen??? Bääääääääähhhhh!!! Keiner war zuständig und alles auch noch immer sandig? Achim sehe ich noch heute vor mir, wie er sich permanent die Hände sauberreibt. Doch dann ergaben wir uns unserem Schicksal und rauften uns zusammen. Daraus wurde dann unser damals schönster Urlaub. Wir bemerkten, das wir sehr viel Zeit zusammen verbrachten, weil keiner nach den Mahlzeiten zu seinen eigenen all inklusive Aktivitäten losspurtete und abends machten wir gemeinsame Spiele! Es gab keine festen Essenszeiten und keine(r) musste vor den Mahlzeiten noch in die Maske. Soviele nette Kontakte und Gespräche mit Campern aus ganz Europa ergaben sich und auch Freundschaften über die Urlaube hinaus entstanden. Direkt im Anschluss an den Urlaub kauften wir unseren ersten Wohnwagen mit einem typischen Familiengrundriss. Einen Hymer-Eriba 505, den wir nach und nach voll ausgestattet haben. Bereits ein paar Jahre drauf stiegen wir auf einen Eriba Nova S um. Einmal gebraucht und mit allen Schikanen ausgestattet. Ein absoluter Traumwagen. Nach sehr vielen schönen gemeinsamen Reisen erwachte der Traum eines eigenen Wohnmobils. Daraufhin begannen wir fleißig zu sparen. Als Zeitfenster zur Verwirklichung setzten wir uns uns den Beginn unseres Rentnerdaseins. 2009 vergrößerte sich unsere Familie. Quicksilver Queenie vom Hochrheinufer, ein Golden Retriever Welpe bereicherte unsere Familie im wahrsten Sinne des Wortes. Sie ließ sich problemlos erziehen und war und ist mit ihrer "Schwester" Touch me Tiffany vom Hochrheinufer, welche 2010 dazukam, gern gesehener Gast auf den Camings. Die Kinder lieben die Hunde und die Hunde die Kinder. Da sie (fast) nie bellen und wir uns an die Regelements der Plätze halten, werden wir auch mit 2 Hunden maximal mit anfänglicher Skepsis begrüßt. Diese verflüchtet sich meist sehr schnell, weil die meisten Mitcamper sehr schnell dem Charme der beiden erliegen. Oft ist unser Platz Treffpunkt für Kinder und damit verbunden auch deren Eltern. Ich nutze das auch immer wieder gerne für ein Pläuschchen, vor allem heute, wenn wir mal tagelang in der Einsamkeit gestanden sind. 2012 kam alles anders als geplant. Ich wurde sehr schwer krank. Gott sei Dank durfte ich die Krankheit überstehen und erholte mich soweit, das ich auch im Dezember 2013 wieder wie gewohnt arbeiten gehen konnte. Damals keimte bereits der Wunsch in mir, den Traum vom Wohnmobil früher zu verwirklichen. Näher kamen wir diesem, nachdem wir im Mai 2014 samt Hunde, für die Firma Hymer als Fotomodelle für die Präsentation eines neuen Wohnwagenmodells zur Verfügung standen. Es war ein tolles Fotoshooting und ein richtiges Erlebnis begann. Es gab uns lebensgroß als Pappaufsteller, wir waren an den Webebannern der Händler und durften Messen (Düsseldorf) und Touren besuchen. Kost und Logie übernahm Hymer. Tja und dann passierte es! Wir wollten nur mal schauen gehen und uns informieren. Samstags haben wir uns auf Achims Initiative hin zum örtlichen Händler aufgemacht. Das Wohnmobil war ratzfatz ausgesucht und nach mehreren Verhandlungen schnell gekauft. Hymer zeigte sich aufgrund unseres Werbeauftrittes sehr spendabel und wir bekamen ein Vielfaches an Ausstattung gestellt. Wann nicht jetz, wann dann ! Es wurde ein vollintegriertes Hymer Premiumline 588- funkelniegelnagelneu und das Abenteuer begann. Am 17.9.2014 haben wir unser Wohnmobil dann gekauft und konnten gleich im Oktober damit unseren 3-wöchigen Urlaub nach Italien starten. Unser Reiseverhalten im Vergleich zum Wohnwagen hat sich damit völlig verändert. Wir haben fortan kein Basecamp mehr, sondern nur ein oder mehrere Regionen eines Landes als Ziel. Oft wissen wir nicht wie weit wir kommen und ganz oft wissen wir noch nicht einmal, wo wir die nächste Nacht stehen. Das Nomadenleben ist genau unser Ding und je länger wir reisen, umso seltener fahren wir Campingplätze an. Unser Wohnmobil ist autark mit 2 Solarpannels, Wechselrichter, Gelbatterien und Brennstoffzelle. Ebenso haben wir eine zweite Toilettenkassette, so das wir nur alle paar Tage vier- und entsorgen müssen. Mittlerweile können wir auch im Winter eher die Wochenenden zählen, welche wir zuhause verbringen. Wir haben aktuell beide jeweils 37 Urlaubstage im Jahr zur Verfügung und sind in der privilegierten Lage außerhalb der Ferienzeiten zu reisen.
Wir hoffen auf noch viele gemeinsame, gesunde und knitterfreie Reisen und natürlich nette Kontakte mit regem Austausch.
💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨💨