Warum Sizilien bzw. warum erst jetzt?

 

 Italien ist unser Lieblingsurlaubsland. Sowohl die unterschiedlichen Landschaftsbilder, als auch die gleichbleibende Herzlichkeit der Italiener haben uns schon immer  fasziniert. Wir kennen aus unseren vorherigen Reisen die Seenlanschaften im Tessin, die Region um den Gardasee, die Toskana, Sardinien  und den Süden bis runter nach Apulien. Mit Sizilien haben wir auch schon geliebäugelt. Jedoch waren zum einen die Fähren meist ausgebucht als wir in die eigentliche Reiseplanung übergingen und die  Überfahrt  von 20 Stunden erschien uns einfach zu lange mit den Hunden. Nachdem wir uns mit kürzeren Fährüberfahrten nach Elba, Sardinien und in Kroatien langsam Routine verschaffen konnten und nun bereits zweimal eine lange Überfahrt nach Griechenland erfolgreich gemeistert haben, sehen wir kein Hindernis mehr darin unseren Reisehorizont zu erweitern und Sizilien zu erobern. Auch dem Thema Sicherheit, welches uns vielfach von Bekannten  als Risikofaktor geäußert wurde, wollen wir keine gesteigerte Aufmerksamkeit beimessen. Es kann überall was passieren. Einzigst die Läufigkeit von Tiffy hat unsere Euphorie gebremst. Von Griechenland kennen wir  das Problem der streunenden Hunde. Auch Sizilien hat laut meinen Recherchen sehr viele herrenlose Hunde. Eine weitere Bremse kurz vor der Reise war der Wetterbericht, der zumindest für die ersten Tage kein so gutes Wetter meldete. Und das nach dem langen grauen Winter. Doch wie immer ist die Vorfreude auf die erste Reise im Jahr so groß, das wir uns keine Gedanken darüber machen wollen, was alles sein könnte. Gut so! Die Fährüberfahrt war easy. Unsere Hunde machen das mittlerweile wirklich klasse. Wir hatten nicht das Gefühl das sie Streß hatten auf See. Sie lösen sich und erledigen auch größere Geschäfte problemlos. Als einzigstes Manko kann ich anmerken, das wir keine Innenkabine mehr buchen werden. Gott sei Dank war das Wetter bei der Rückfahrt so gut, das wir uns draußen aufhalten konnten. Zu keiner Zeit haben wir uns irgendwo unwohl gefühlt bzw. uns um die Sicherheit unseres Fahrzeuges gesorgt. Wir sind ja vielfach frei gestanden und hatten sehr viele Kontakte geknüpft. Was wir allerdings nie machen, ist das Fahrzeug auf Parkplätzen in einer Stadt abstellen und die Hunde im Fahrzeug lassen. Nicht wegen des Fahrzeuges, sondern wegen der Hunde. Wenn, dann nehmen wir sie mit!
Zum Thema läufige Hündin und Urlaub auf Sizilien kann ich meine Erfahrungen nur aus der Nebensaison wiedergeben. Im Vergleich zu Griechenland haben wir nur sehr wenige Straßenhunde gesehen. Keine Ahnung ob die Behörden über den Winter "aufgeräumt" haben, oder ob es  insgesamt nicht so viele gibt wie wir erwartet haben. Ich musste nur zwei liebestolle Hunde in ihre  Schranken verweisen. Damit habe ich Erfahrung. Achim führt die Hunde und ich sichere deren Heck ;-)!
Nun zur Insel selbst:
Vielfach wurden wir von Bekannten gefragt: Warum geht ihr denn nach Sizilien wenn ihr auf Sardinien wart? Diese Frage haben wir uns nie gestellt. Wir haben die beiden Inseln zu keinem Zeitpunkt miteinander verglichen. Beide Inseln haben ihre eigenen Gesichter und damit Reize. Aus diesem Grund können wir auch nicht sagen welche der beiden Inseln uns besser gefällt. Ganz besonders schön fanden wir den Frühling auf der Insel. Überall die gelb blühenden Sträucher und die vielen bunten Wildblumen auf dem vielfach grünen Boden. Vor allem wenn wir über die Insel gefahren sind, hatte dieser Anblick immer wieder seinen Reiz. Es war noch sehr wenig Tourismus auf der Insel. Vielleicht auch das der Grund weshalb die Sizilianer von sich aus immer wieder den Kontakt zu uns gesucht haben. Sizilien hat unglaublich viel Kultur zu bieten. Die ganzen Ausgrabungsstätten, viele imposante Bauwerke und unglaublich schöne Städte direkt am Meer, oder steil an den Hang gebaut. Was haben wir gestaunt, als wir diese erkundet haben. Sizilien besteht zu 90 Prozent aus Hügelland und Gebirgen. Neben dem Ätna gibt es noch zahlreiche weitere hohe Gebirge. Der Fischfang, sowie der Obst- und Gemüseanbau spielen eine große Rolle auf der Insel. Das spiegelt sich auch in der leckeren sizilianischen Küche wieder. Auch die Nähe Afrikas hat mit Couscousgerichten  Einfluss auf die Speisekarte. Ein wahres Schlemmerparadies also. Wir haben ausnahmslos überall gut gegessen und alles probiert. Sizilien hat aber auch ein anderes Gesicht. Ein Großteil der Einwohner konzentriert sich auf die gut ausgebauten Küstenbereiche. Das Landesinnere ist  nur dünn besiedelt. Dort sehen wir sehr viele schon fast verlassen wirkende Dörfer, die  einen sehr trostlosen Eindruck auf uns machen. Wie wir erzählt bekommen haben, wandern die jungen Leute alle weg in die Städte, da sie auf dem Land keine Perspektiven für sich sehen. Genauso empfinden wir es als wir abseits der Küste tourten. Müll ist auch ein großes Thema auf Sizilien. Ganze Lager von Mülltüten liegen auf den Straßen in den Randgebieten der Städte. Die Behörden können dem  scheinbar keine Abhilfe verschaffen.  Was hat uns am besten gefallen? Das Gesamtpaket! Sizilien ist auf der einen Seite wild und temperamentvoll und auf der anderen Seite ganz locker und ungezwungen. Der Kontrast von Meer und Gebirge, allen voran natürlich das Ätnagebirge sind sehr eindrücklich. Die  Kulturstätten  sind das i-Tüpfelchen obendrauf.
Diese Reise  war einmal mehr ein Italienurlaub fürs Herz. 
Wir kommen wieder, Ciao Sizilien!!!
Blick vom Teatro Greco über Taormina auf den Ätna
Blick vom Teatro Greco über Taormina auf den Ätna