Sonntag, 25.03.

 
Wir legen pünktlich um 8 Uhr mit der Fähre im Hafen von Palermo an und können direkt ausfahren. Sizilien heißt uns mit dicht bewölktem Himmel und Regen willkommen. Es ist mit 12 Grad auch noch sehr kalt. Für uns ist es nach dem extrem kalten und langen Winter zuhause eigentlich eher warmer Regen. Dabei haben wir uns so auf den Frühling gefreut. Nein, so haben wir uns das Wetter wahrlich nicht vorgestellt, waren jedoch aufgrund der Prognosen nicht überrascht. Wir wollen Palermo auf auf der Rückreise besichtigen und so machen wir auf den Weg nach Monreale. Die kleine Stadt liegt etwa 5 km hinter Palermo entfernt auf einer Anhöhe. Dort wollen wir die Kathedrale Santa Maria Nuovo besichtigen. Sie ist UNESCO Weltkulturerbe und bekannt für ihre byzantinischen Mosaike. Aufgrund des Regens, und des frühen Sonntagmorgen sind wir vermutlich sehr stressfrei durch den Verkehr von Palermo gekommen und sind zielstrebig auf den Parkplatz direkt unterhalb der Kathedrale gefahren. Hierfür die zweite Abfahrt nach Monreale nehmen. Pro Stunde kostet er 1 Euro. Wir trinken noch einen Kaffee, dann machen wir uns im Regen an den Aufstieg zur Kathedrale.  Die Kathedrale ist von außen relativ schlicht für katholische Verhältnisse. Umso festlicher präsentiert sie sie sich von innen. Die riesigen Orgelpfeifen sind im vorderen Teil des Kirchenschiffes, also links und rechts des Altars.
Ebenso beeindruckend sind die wunderschönen Mosaikbeschläge entlang der Decke und der Seitenwände. Da wir kurz nach 10 Uhr da sind, kommen wir genau vor Beginn der Messe in die Kirche. Heute ist Palmsonntag und der Gottesdienst beginnt mit einer feierlichen Prozession. Die Kommunionskinder und die anwesenden Kirchgänger warten auf die Segnung der Palmen durch den Erdbeerschorsch -hoppla Erzbischof 😉. (ein Ausdruck meines Papas, der mich immer wieder zum schmunzeln bringt). Wir bleiben und werden von einer Nonne in Position gestellt, damit wir die Feierlichkeiten gut sehen können. Auch nach dem Besuch der Kathedrale regnet es noch leicht. Das ist auch der Grund weshalb wir nicht länger in Monreale bleiben. Für uns geht die Reise weiter an der Küste entlang in Richtung Osten. Wir fahren 200 km weiter nach Milazzo. Die Stadt erstreckt sich an beiden Seiden entlang des Capo Milazzo und ist ca. 45 km von Messina entfernt. Auch dort finden wir leere Parkplätze und wenig Verkehr auf der Durchfahrtsstraße. Mutig fahren wir die Straße aus der Stadt heraus und können uns auf einen relativ nahen Parkplatz an einem kleinen Hafengelände etwas außerhalb der Stadt stellen. Wir haben immer noch Regen, allerdings mit Meerblick. 
Aus unserem Plan abends in die Stadt zu laufen um dort ein Ristorante zu besuchen, wird leider auch nichts. Es regnet und stürmt sogar noch etwas. Wir machen uns also einen gemütlichen Abend mit Meerblick und ich koche uns Pasta mit Bärlauchpesto und einem gemischten Salat. 

Montag, 26.03.

 
Die Vögel trällern mich früh aus dem Schlaf. Der obligatorische Blick aus der Dachluke belohnt mich mit einem wolkenlosen Himmel und Achim mit dem jähen Ende seiner Nachtruhe. Frühling! Für uns das erste Mal in diesem Jahr. 

Wir stehen also beizeiten auf, frühstücken und besprechen den Tagesablauf. Während ich unsere sieben Sachen zusammenräume,  will Achim erstmals im Urlaub die Drohne in die Lüfte entsenden, um Aufnahmen von Milazzo und dem Kap zu machen. Kurz bevor ich startklar bin kommt er zurück und verkündet überraschend ruhig den Absturz und den damit verbundenen Totalausfall der Drohne. Er hat sie nach erfolgreichem Flug zur Landung programmiert und sich gewundert, warum die Drohne nicht wie gewohnt im Sinkflug zur Landung ansetzt. Gesehen hat er sie bereits in 80m Höhe über sich. Doch dann fällt sie aus unerklärlichen Gründen ungebremst auf den Boden. Das Herz der Drohne, nämlich die Kamera ist abgebrochen. Außerdem ist ein Flügel ab. Au Backe, sowas aber auch. Da er von vielen vorangegangenen Flügen Routine hat ist mir klar, das es sicherlich nicht an (s)einer Fehlbedienung liegen kann. Wir werden den Schaden der  extra dafür abgeschlossenen Versicherung melden und leider diesen Urlaub auf weitere Luftbilder verzichten müssen. Das ist sehr schade, denn wir werden mit Sicherheit im weiteren Verlauf unserer Reise noch sehr viele interessante Landschaftsbilder sehen, die wir gerne aus der Luftperspektive festgehalten hätten. Also hier an der Stelle die ersten und einzigsten Luftbilder unserer Reise.

Unsere Reiselaune lassen wir davon nicht trüben und fahren erst einmal vor an die Spitze des Kaps. Das ist mit Sicherheit auch nur in der Nebensaison mit größeren Fahrzeugen  möglich. Wir sehen auch hier viele schöne Plätze an denen man um diese Jahreszeit frei stehen kann. Toller Ausblick mit Meersicht inclusive. Wir wollen zum Piscina di Venere, dem Pool der Venus wandern. Da sich der Himmel mittlerweile wieder zugezogen hat und es aussieht als käme gleich ein ordentlicher Schauer, beschließen wir umzudrehen. Die Wanderung geht an einem steilen Weg entlang der Klippen um das Kap herum. Wir wären dem Wetter schutzlos ausgeliefert, also drehen wir um. So ein bisschen konnten wir unsere geplante Wanderung einfangen.

Wir fahren nach Milazzo und parken am Straßenrand mitten im Centro. Milazzo ist wunderschön und touristisch scheinbar zu keiner Jahreszeit überlaufen. Wir schlendern die Promenade entlang und essen anschließend in einem Ristorante Linguine al Ricci (Seeigel).

Satt und zufrieden fahren wir wieder hoch zu unserem gestrigen Übernachtungsplatz. Weiter kommen wir heute nicht mehr. Zur Pasta gab es Vino 😉. Es ist mittlerweile schön warm geworden und die Hunde genießen ihr erstes Bad im Meer.  Mit anschließender Sandwälzmassage versteht sich.

Später  am Abend wird es kühl und wir verbringen den Abend in unserer guten Stube.